B.A.R.F.(Bones And Raw Food; zu Deutsch Biologisch Artgerechtes Rohes Futter)
und warum wir unsere Hunde roh füttern

BARF ist ein einfaches Konzept. Der Hund ist von seiner Natur her ein Karnivor, also ein Fleischfresser. Ein Fleischfresser sollte Fleisch fressen. Fleischfresser fressen in der Natur andere Tiere, denn Tiere bestehen aus Fleisch (und ein paar anderen Komponenten). Folglich ist das Fressen von Tieren, ihrem Fleisch (und anderen Komponenten) die einzig richtige und die einzig natürliche Nahrung für Karnivore. Die Natur hat allen Tieren ein Verdauungssystem gegeben, das auf bestimmte Nahrung zugeschnitten ist. Sie hat ein perfektes System geschaffen, in dem alle Lebewesen in Balance leben können. Einige Tiere fressen Pflanzen, einige Tiere fressen andere Tiere, einige Tiere fressen alles.

Alle Lebewesen, außer natürlich Hunde (oder Katzen) fressen das, was die Natur gerade im Angebot hat. Sie bekommen mal mehr, mal weniger von verschiedenen Nährstoffen. Man geht davon aus, dass über einen gewissen Zeitraum die Nährstoffbedürfnisse gedeckt sind. Barfen ist leicht. Barfen ist einfach nur Hunde füttern. Es besteht kein Grund eine Wissenschaft daraus zu machen. Es ist nicht entscheidend, ob der Hund ein bisschen Getreide bekommt oder 30% statt 10% Gemüse. Es ist nicht entscheidend, ob der Hund zwei Mal am Tag frisst oder nur ein Mal alle zwei Tage. Entscheidend ist, dass man sich am Beutetier orientiert und abwechslungsreich füttert und dass das Futter frisch und möglichst unbehandelt ist.

Zum besseren Verständnis

Der Wolf und so auch der Hund frisst außer seinen Beutetieren auch Obst, Kräuter, Beeren, Gräser, Wurzeln, Insekten und auch den Kot der Pflanzenfresser. Vom Beutetier wird alles aufgefressen bis auf die größeren Knochen, einen Großteil von Haut und Fell und einen Teil des Magen-Darm-Inhalts. Dadurch, dass der Wolf so gut wie sein ganzes Beutetier frisst, bekommt er die für ihn lebenswichtigen Nährstoffe wie Eiweiß, Fett, Mineralien, Vitamine, Enzyme und Ballaststoffe. Im Gegensatz zum Pflanzenfresser hat der Hund keine Verdauungsenzyme im Speichel und produziert vergleichsweise sehr wenig Speichel. Hundespeichel ist sehr zähflüssig und dient als Gleitmittel für die Nahrung. Der Magen des Hundes ist im Vergleich zum Pflanzenfresser sehr groß - achtmal so groß wie ein Pferdemagen, in Relation zum Körpergewicht. Die Magensäure des Hundes enthält zehnmal mehr Salzsäure als die des Menschen. Die Produktion der Verdauungssäfte erfolgt beim Hund durch den Schlüsselreiz “Fleisch“.

Der Darm des Hundes ist sehr kurz im Vergleich zum Darm des Pflanzenfressers. Die vollständige Verdauung von Fleisch und Knochen dauert beim Hund maximal 24 Stunden; Pflanzenfresser brauchen für die Verdauung vier bis fünf Tage. Wenn man nun all dies zusammenfasst, spricht alles eindeutig dafür, den Hund mit Fleisch und nicht mit Getreide (was in Fertigfuttermitteln hauptsächlich enthalten ist), zu ernähren. Der hohe Getreideanteil im Fertigfutter kann große gesundheitliche Probleme beim Hund verursachen. Magensäfte werden nicht ausreichend gebildet, weil der Schlüsselreiz “Fleisch“ fehlt, folglich werden Bakterien nicht abgetötet, es kommt zu Fehlgärungen, Durchfall, Magenumdrehungen und Parasitenbefall. Auch Probleme mit der Bauchspeicheldrüse können entstehen, da diese mit der Produktion von Enzymen zur Verdauung von Getreide überfordert ist(im hoch erhitzten Fertigfutter sind kaum noch Enzyme vorhanden). Auch das Kochen von tierischen Eiweißen verändert viele der Aminosäuren-Ketten und macht sie für den Hund größtenteils unbrauchbar. Eiweiß wird durch Kochen schwer verdaulich, zudem gehen dabei wichtige Mineralien verloren.

Was füttern wir unseren Hunden

Frisches Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse (roh und gemust), gute Kräuter und hochwertige Öle und Zusatzmittel.

Abfälle wie z.B. Hufe, Horn, Schnäbel, Federn sogar Kot und Urin, was sonst einfach ins Fertigfutter "geschreddert" wird, Konservierungsmittel, Farbstoffe kommen nicht in den Napf unserer Hunde! Ich kann auf die Vorlieben und Unverträglichkeiten (wie z.B. Allergien)eingehen! Rohe Nahrung kann vom Hund viel besser verwertet werden, was natürlich die Kotmengen auf ein Minimum reduziert.

Fleischige Knochen: Hühnerkarkassen/-hälse, Hühnerflügel, Hühnerschenkel, ganze Hühner, Putenhälse, Ochsen/Kalbs/Rinderschlepp, Lamm/Kalbsrippen, Lammwirbelsäule, Kaninchen, Kalbs- und Rinderknochen (nicht am Anfang - zu hart)

Muskelfleisch: Geflügel, Rind, Pferd, Wild, Schaf, Lamm, Kaninchen, Kopffleisch, Hühnermagen, Backenfleisch, Maulfleisch, Zwerchfell (Kronfleisch oder Saumfleisch), Stichfleisch, Zunge, Herz (sollte aber nicht als alleinige Muskelfleischquelle dienen)

Knorpel: Schlund, Kehlkopf

Innereien: Pansen, Blättermagen, Lunge, selten Leber

Fisch: bevorzugt alle Arten von Salzwasserfischen wg. dem Jodgehalt, es können genauso Süßwasserfische gefüttert werden, solang der Hund nicht rein mit Fisch ernährt wird

Gemüse: Blattgemüse wie: Kopfsalat, Löwenzahn, Ruccola, Kresse, Feldsalat, Karotten, Zucchini, Kürbis, Gurken, Fenchel, Sellerie, Rote Beete etc. (In geringen Mengen: Kohlsorten, Broccoli, Spinat, Spargel) gekocht: Kartoffeln

Obst: Apfel, Birne, Nektarine, Pfirsich, Beeren, Trauben (minimal), Kiwi, Bananen, etc. Das Obst sollte bevorzugt überreif und entkernt sein

Milchprodukte: Buttermilch, Joghurt, Hüttenkäse, Magertopfen, Quark, Kefir

Öle: Leinöl, Kokosöl, Olivenöl, Lachsöl, Rapsöl, Hanföl, etc

Sonstige Zusätze: Bierhefe, Algen, Kräuter, ab und zu Knoblauch, zwischendurch Algen und Kräuter.

Getreide: füttern wir nicht, kann aber in geringen Mengen verfüttert werden... bei uns gibt es ab und an Reis, Nudeln gekocht

 Was darf nicht in den Napf?

Schweinefleisch sollte nur gekocht verfüttert werden (außer man hat eine sehr zuverlässige Quelle)
Nachtschattengewächste (Tomaten, Avocados, Zwiebel...) sollte man nicht an den Hund verfüttern, da sie das Gift Solanin enthalten können. Bei rohen Kartoffeln bilden sich die grünen Stellen bei Lichteinfall. Kartoffel immer kochen!

Knochen nie gekocht verfüttern! Knochen nur roh! Beim Kochen wird dem Knochen Feuchtigkeit entzogen und er wird spröde! Generell immer fleischige Knochen füttern, bzw. zu Fleischmahlzeiten in kleinen Mengen dazufüttern (Verstopfungsgefahr)

Was ist mit Parasiten, Bakterien und Salmonellen?

Der Hund besitzt den Verdauungsapparat eines Karnivoren. Das bedeutet, die Verdauung des Hundes ist von Natur aus auf Fleisch und Knochen eingestellt. Die Magensäure des Hundes ist stark genug, um Knochen und Knorpel zu verdauen. Bakterien und Salmonellen gibt es überall, aber durch den Schlüsselreiz „Fleisch“ werden ausreichend Magensäfte produziert und es können alle schädlichen Bakterien abgetötet werden. Es kommt äußerst selten zu Parasitenbefall. Ganz anders wie bei Fertigfuttermittel!

Buchtipp: Natural Dog Food; Katzen würden Mäuse kaufen

Man sieht den Genuss ;-)